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Kreuzheben lernen
Wenn du Kreuzheben erlernen möchtest, biete ich dir in diesem Artikel eine hilfreiche Anleitung sowie Tipps und Tricks. Kreuzheben zählt zu den Grundübungen im Krafttraining und beansprucht die Rückenmuskulatur, obwohl es auch die Beinmuskulatur stark einbezieht. Es wird allerdings klassisch als Rückenübung eingeordnet.
Abschließend gebe ich dir hilfreiche Tipps zum Kreuzheben und zum Schluss einen nützlichen Hinweis für einen Trainingsplan. Mein Artikel ist Werbefrei und dank dem Inhaltsverzeichnis kannst du direkt zu den Themen springen, die dich am meisten interessieren.
Leidenschaftlicher Freizeitsportler und Schriftsteller. Autor vom Buch "Hard Work Pays Off - Von der Motivation zur Routine". Instagram: hard.work.pays.off
Kreuzheben Technik
- Die richtige Ausführung beim Kreuzheben ist so wichtig wie bei kaum einer anderen Übung.
Beim Kreuzheben gibt es zwar unendlich viele Variationen, aber wenn man vom klassischen Kreuzheben spricht, wird die Langhantel gewählt.
Eigentlich ist es relativ einfach: Du stehst einfach über der Langhantel und hebst sie mit einem möglichst geraden Rücken mit der Kraft aus den Beinen nach oben.
Sobald die Hantel über den Knien ist, streckst du deinen Rücken nach oben aus. Wenn du die Langhantel wieder ablegst, beugst du zuerst mit dem Rücken bis zu den Knien nach vorne und dann gehst du mit den Beinen nach unten. Eigentlich ganz simpel, aber auf gewisse Details sollte man trotzdem achten.
Die richtige Körperposition fürs Kreuzheben:
Zunächst nimmst du einen schulterbreiten Stand vor der Langhantel ein, wobei sich die Langhantel direkt über dem Mittelfuß befindet. Deine Unterschenkel sind gerade, und du hast eine hohe Stabilität im Unterkörper.
Die Langhantel greifst du vorzugsweise im Obergriff; alternativ können Sportler auch den Wechselgriff nutzen, bei dem eine Hand im Obergriff und die andere im Untergriff gehalten wird. Die Griffbreite wählst du so, dass die Ellenbogen bei der Ausführung nicht an die Knie stoßen. Erfahrungsgemäß liegt die Griffbreite etwas außerhalb der Schultern.
Der Po sollte in der Ausgangsposition nach hinten gestreckt sein, wobei der Po nicht eine parallele Verlängerung deines Oberkörpers bildet, sondern vielmehr den tiefsten Punkt darstellt. Dadurch befindet sich die Schulter direkt über der Stange, und der Rücken bleibt leichter in einer aufrechten Position.
Bewegungsablauf beim Kreuzheben:
Um mit der Ausführung des klassischen Kreuzhebens zu beginnen, spannst du im ersten Schritt deine komplette Muskulatur an, um anschließend deinen Körper aufzurichten.
Konzentriert führst du nun die Langhantel nah an deinem Körper entlang nach oben. Die Kraft für die Aufwärtsbewegung kommt ausschließlich aus den Beinen und dem unteren Rücken.
Wenn die Stange in etwa die Kniehöhe erreicht, bewegst du den Rücken in eine aufrechte Position und streckst deine Beine fast vollständig. In der aufrechten Standposition wird die Hüfte leicht nach vorne geschoben, zudem ziehst du die Schultern etwas zurück, jedoch nur minimal, ohne es zu übertreiben!
Oben kannst du auch eine kurze Zeit (meist halbe bis ganze Sekunde) verweilen, bevor du wieder in die Abwärtsbewegung gehst.
Nun gehst du wieder in die Hocke, um in die Ausgangsposition zurückzukehren. Durch das Zurückziehen der Hüfte senkst du den Oberkörper leicht nach vorne ab. Die Langhantel wird dabei wieder abgesetzt.
- Atmung?
Für die einen ist es leichter, beim Kreuzheben dauerhaft die Luft anzuhalten, um die Körperspannung zu behalten. Für andere ist es vielleicht leichter, bei der Aufwärtsbewegung auszuatmen und bei der Abwärtsbewegung einzuatmen.
Ich persönlich bevorzuge es, die Luft während des gesamten Durchgangs anzuhalten und erst nach dem Absetzen auszuatmen, dann tief Luft zu holen und wieder von vorne zu beginnen, denn dabei kann ich meine Muskulatur besser anspannen und voll konzentriert bleiben.
Kreuzheben Fehler
- Beim Kreuzheben kann schon der kleinste Fehltritt schwerwiegende Folgen haben.
Ein gesunder Rücken ist für Athleten Gold wert, doch Fehler beim Heben der Langhantel können zu ernsten Verletzungen führen. Von einem Hexenschuss bis hin zum Bandscheibenvorfall ist alles möglich, was dich nicht nur für einige Tage, sondern womöglich für Wochen oder Monate außer Gefecht setzt. Für einige bleibt der Schmerz sogar ein ganzes Leben lang.
Deshalb ist es von essentieller Bedeutung, die Technik des Kreuzhebens korrekt zu meistern und nicht vorschnell das Gewicht zu erhöhen. Trotz der Kontroversen um klassisches Kreuzheben, das Potential, das sie bieten, ist enorm – vorausgesetzt, die Ausführung ist fehlerfrei. Dies verhindert Rückenverletzungen und maximiert den Trainingseffekt.
Häufige Fehler beim Kreuzheben:
Zu schweres Gewicht:
Beginne nicht zu ambitioniert. Die Technik muss sitzen, bevor du die Belastung steigerst.
Zu wenig Körperspannung:
Halte während dem Kreuzheben die Spannung im Körper, um das volle Potential des Kreuzhebens zu nutzen.
Krümmer Rücken:
Während des gesamten Vorgangs sollte der Rücken gerade bleiben. Vermeide es, einen Buckel zu machen oder ein zu starkes Hohlkreuz zu bilden. Ein natürlicher, leichter Bogen im unteren Rücken ist jedoch in Ordnung.
Langhantel zu weit entfernt halten:
Eine Langhantel, die zu weit vom Körper entfernt ist, kann die Gesundheit des Rückens beeinträchtigen. Um Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten, sollte die Stange direkt über dem Mittelfuß positioniert sein. Das kann bedeuten, dass die Stange beim Hochziehen entlang deiner Schienbeine gleitet und dabei möglicherweise unangenehme Spuren hinterlässt. Ein verletzter Rücken ist jedoch weitaus gravierender als einige Schrammen, die beim Hochziehen der Stange entstehen können.
Falsche Po-Position:
Der Po darf weder zu tief noch zu hoch sein, sondern sollte der tiefste Punkt deines Oberkörpers in einer natürlichen Linie zur Wirbelsäule sein.
Rücken nicht parallel halten:
Beuge dich bei der Abwärtsbewegung vor, ohne den Rücken parallel zum Boden zu halten.
Knie leicht beugen:
Eine leichte Beugung in den Knien schützt die Gelenke. Vermeide es, die Beine vollständig durchzustrecken.
Falscher Stand:
Ein zu enger oder zu weiter Stand ist beim Kreuzheben nicht ideal. Die optimale Position ist, wenn die Füße hüftbreit und die Hände schulterbreit auseinander sind.
Keine gerade Endposition:
Achte darauf, am Ende der Bewegung nicht nach hinten gelehnt zu stehen. Die Beine sollten gestreckt, der Rücken gerade und die Schultern leicht nach hinten gezogen sein.
Kreuzheben Tipps
- Tipp: Eine starke Grundmuskulatur und Griffkraft hilft beim Kreuzheben!
Während einige Maschinen versuchen, die Bewegung des Kreuzhebens zu imitieren, lässt sich das wahre Potenzial dieser Übung nur erfassen, wenn man sie korrekt und frei ausführt. Die Essenz des Kreuzhebens kann durch keine Maschine vollständig eingefangen werden, daher ist es entscheidend, die echte Grundübung zu beherrschen.
Ein zentraler Tipp ist daher, über eine robuste Grundmuskulatur zu verfügen. Starke Beine und ein kräftiger Bauch bilden die Basis, doch auch ein starker Rücken ist unerlässlich.
Ein kraftvoller unterer Rücken allein ist beispielsweise nicht ausreichend, wenn die Muskulatur des Bauches nicht ebenso stark ist. Die Balance zwischen den Muskelgruppen ist für effektives Kreuzheben und um dabei Fortschritte zu machen, unverzichtbar.
Ein Trainingspartner beim Kreuzheben kann ungemein wertvoll sein, indem er genau auf deine Übungsausführung achtet und sicherstellt, dass jede Bewegung korrekt und sicher ausgeführt wird. Er kann nicht nur technische Fehler sofort korrigieren, sondern auch motivieren und unterstützen, um das Training effektiver und sicherer zu gestalten.
Langsam steigern und Selbstkontrolle:
- Gewicht schrittweise steigern:
Die Bedeutung eines moderaten Gewichtsaufbaus kann nicht genug betont werden. Ein zu schneller Anstieg des Gewichts, beispielsweise um 20 oder 40 Kilogramm, kann bei Verletzungen jeden Fortschritt zunichtemachen. Anstatt Verbesserungen zu erzielen, kann dies zu langfristigen Rückschritten führen.
Eine behutsame und schrittweise Steigerung ist daher der beste Ansatz. Konzentriere dich darauf, in den verschiedenen Varianten des Kreuzhebens besser zu werden, und integriere Variationen in dein Training. Es ist ratsam, deine maximale Kraft vorsichtig einmal im Monat zu testen, indem du die Wiederholungszahlen anpasst, zum Beispiel von 5-10 auf 10-15 Wiederholungen.
- Selbstkontrolle durch Videoaufnahmen:
Eine effektive Methode, um deine Technik zu überwachen, ist das Filmen deiner Ausführung. Positioniere dein Handy seitlich, um einen umfassenden Blick auf deine Haltung zu erhalten.
Die Betrachtung der Aufnahmen in Zeitlupe kann dir helfen, Fehler zu identifizieren und zu korrigieren. Es ist vielleicht auch noch sinnvoll, Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven, wie von vorne oder hinten, zu machen, um auch die Standposition überprüfen zu können.
Griffkraft fürs Kreuzheben:
Eine starke Griffkraft ermöglicht es dir, die Langhantel fest und sicher zu umklammern und somit das Gewicht kraftvoll und kontrolliert nach oben zu bewegen.
Ein muskulöser Rücken, kräftige Beine oder ein starker Core bringen dir wenig, wenn deine Griffkraft nicht auf dem gleichen Level ist. Die Fähigkeit, die Langhantel fest zu umfassen, steht symbolisch für die Stärke des gesamten Körpers.
Um deine Griffkraft zu steigern und somit deine Leistung beim Kreuzheben zu optimieren, solltest du gezielt Übungen in dein Training integrieren, die deine Hände und Unterarme stärken. Klimmzüge, Unterarmcurls und das Arbeiten mit Griffkraftverstärkern sind nur einige Beispiele, wie du deine Griffstärke verbessern kannst.
Denke an den Handwerker mit dem eisernen Griff – seine Handkraft spiegelt seine gesamte körperliche Verfassung wider. Ein starker Griff ist ein Zeichen dafür, dass du nicht nur an der Oberfläche arbeitest, sondern echte, tiefliegende Kraft besitzt.
Kreuzheben Variationen
- Es gibt nicht nur klassisches Kreuzheben...
Beim Kreuzheben, einer der fundamentalsten Übungen für Kraft und Muskelwachstum, gibt es neben der klassischen Variante mehrere abgewandelte Formen, die unterschiedliche Muskelpartien ansprechen und für Abwechslung im Trainingsplan sorgen.
- Bekannte Kreuzheben Varaianten:
Sumo Kreuzheben
Beim Sumo Kreuzheben wird durch eine breite Beinstellung, die die Sumo-Ringerhaltung imitiert, insbesondere der Fokus auf die Beinmuskulatur und den unteren Rücken gelegt. Diese Position ermöglicht es, die Belastung verstärkt auf die Oberschenkelinnenseiten und die Gesäßmuskulatur zu lenken, wodurch es eine hervorragende Ergänzung zum klassischen Kreuzheben darstellt.
Rumänisches Kreuzheben
Diese Variante zeichnet sich durch eine halb gebeugte Beinposition aus und fokussiert somit stärker auf die hintere Oberschenkelmuskulatur sowie die untere Rückenmuskulatur. Seit seiner Popularisierung in den 1990er Jahren ist das rumänische Kreuzheben eine geschätzte Übung für die Entwicklung einer starken Rückenpartie und straffer Beine.
Gestrecktes Kreuzheben
Die Besonderheit dieser Variante liegt in der Betonung der Streckung der Beine während der gesamten Ausführung. Dies intensiviert die Beanspruchung der hinteren Oberschenkelmuskulatur und des unteren Rückens, da ohne die Hilfe der Beinbeugung gearbeitet wird. Es ist eine fortgeschrittene Übung, die eine gute Flexibilität und bereits aufgebaute Grundkraft erfordert.
Kurzhantel Kreuzehben
Das Kreuzheben mit Kurzhanteln ist eine zugängliche Variante, die besonders für Einsteiger oder für das Training zu Hause geeignet ist. Durch die Nutzung von Kurzhanteln kann individuell auf die Stärke und die technische Ausführung eingegangen werden, wobei gleichzeitig eine symmetrische Kraftentwicklung beider Körperseiten gefördert wird.
Kreuzheben Trainingsplan
- Ein effektiver Trainingsplan für das Kreuzheben muss nicht übermäßig komplex sein. Entscheidend ist vielmehr, welches Ziel du verfolgst: Möchtest du Muskulatur in den Beinen aufbauen, deine reine Kraft steigern oder generell stärker werden?
- Beine optisch verbessern?
Möchtest du deine Beine optisch aufwerten und Muskeln aufbauen, ist Kreuzheben zwar nicht die einzige, aber eine sehr effektive Übung. Keine andere Übung ermöglicht es dir, so viel Gewicht zu bewegen, was die Testosteronproduktion und damit den Muskelaufbau ankurbelt. Eine hohe Wiederholungszahl ist hier besonders vorteilhaft, um einen intensiven „Pump“ in den Beinen zu erzeugen und die Durchblutung zu fördern.
Beliebte Wiederholungsbereiche liegen zwischen 10-20, manchmal auch 8-12, üblicherweise in 3-5 Sätzen. Die Häufigkeit des Trainings hängt von der Intensität ab; bei 50% der maximalen Leistung ist tägliches Training möglich, bei intensiveren Einheiten solltest du ausreichend Regenerationszeit einplanen.
Persönlich bevorzuge ich ein tägliches Training mit variierenden Varianten bei 50-70% Einsatz, um ohne starken Muskelkater täglich trainieren zu können.
- Kraft verbessern?
Für die Steigerung der Kraft empfiehlt sich das Heben von hohen Gewichten mit weniger Wiederholungen, etwa 3-6 oder sogar weniger. Erfahrene Athleten testen ihre Maximalkraft teilweise einmal pro Woche, um kontinuierlich Fortschritte zu messen. Hier sind lange Pausenzeiten zwischen den Sätzen üblich, um eine vollständige Erholung und maximale Leistungsfähigkeit zu gewährleisten, mitunter 5-10 Minuten Wartezeit.
- Kreuzheben für mehr Explosivität?
In Sportarten wie Kampfsport oder Fußball ist eine starke Beinmuskulatur und Grundkraft essentiell. Ein Kämpfer beispielsweise, der schnell wieder auf die Beine kommen muss, profitiert enorm von starker Hüft- und Beinmuskulatur. Für explosive Kraft ist eine Balance aus hohen Wiederholungszahlen und Krafttraining angebracht.
Berühmte Athleten wie Jon Jones oder Michael Chandler demonstrieren, wie effektiv Kreuzheben für Kampfsport sein kann, wobei hier oft 20-30 Wiederholungen angestrebt werden, allerdings ohne bis zum Muskelversagen zu gehen, um die tägliche Leistungsfähigkeit zu erhalten.
- Meine Trainingsphilosophie orientiert sich an einer moderaten Belastung: Trainiere täglich mit 50-70% deiner Kapazität, um an Wettkampftagen oder zu besonderen Anlässen 100% geben zu können. Dies ist insbesondere für professionelle Athleten ratsam, um Motivation hochzuhalten und übermäßigen Muskelkater zu vermeiden.
Mein Buch
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In meinem Buch findest du hilfreiche Tipps für einen effektiven Trainingsplan, der auf meiner 50%-Philosophie basiert. Diese Methode hilft dir dabei, kontinuierlich Fortschritte zu machen, motiviert zu bleiben und langfristig mehr zu erreichen.
Wenn du mehr über dieses Konzept erfahren möchtest, ist mein Buch die ideale Wahl. Es erklärt ausführlich, wie du im Training den Flow-Zustand erreichen kannst und zeigt, wie anerkannte Trainer diese Methode erfolgreich anwenden.
Diese Philosophie hilft dir, ein Gleichgewicht zu schaffen, das konstante Verbesserungen fördert, ohne dich dabei dem Risiko von Übertraining oder Verletzungen auszusetzen.
Autor:
Leidenschaftlicher Freizeitsportler und Schriftsteller. Autor vom Buch "Hard Work Pays Off - Von der Motivation zur Routine". Instagram: hard.work.pays.off
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